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"Technikverliebtheit reicht nicht aus"

on 7. August 2014 - 11:18

Als Forscher eine zündende Idee zu haben, ist das eine. Sie erfolgreich auf den Markt zu bringen, das andere. Denn: Viele Vorhaben in der Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen scheitern daran, dass ihnen die unternehmerische Komponente fehlt.

Das Medical Valley EMN spannt jetzt bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt Experten in Sachen Technik und Betriebswirtschaft zusammen, um Innovationen in der Gesundheitsversorgung zu fördern – mit einem deutschlandweit einzigartigen Format.

Wie wird aus einer guten Idee auch ein gutes Produkt? Und wie lassen sich Entwicklung und Vermarktung von Anfang an zielführend zusammenbringen? Mit diesen Fragen setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der transdisziplinären Veranstaltungsreihe „Karohemd meets Polokragen“ regelmäßig auseinander. Ende Juni machten es sich die angehenden BWLer und Ingenieure zur Aufgabe, Anwendungsmöglichkeiten für eine 3D-Kamera der Firma Metrilus mit sogenannter Echtzeitbildverarbeitungs- oder Time-of-Flight-Technologie auszuarbeiten. Ein Ergebnis des Workshops: Gerade in der Überwachung und der Optimierung von Hygienestandards im OP-Bereich könnte die neue dynamische Technologie zum Einsatz kommen.

Ein erster Erfolg kann nun vermeldet werden: Um Potenzial und Machbarkeit dieser Idee besser abstecken zu können, holten sich die Initiatoren des Vernetzungsformats, Julien Denis und Benjamin Bauer, Unterstützung aus dem wissenschaftlichen Netzwerk des Medical Valley EMN. Gemeinsam mit Prof. Dr. Clemens Bulitta, Leiter des Studiengangs Medizintechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden, loten sie derzeit das Ideen- und Wertschöpfungspotenzial der jungen Veranstaltungsreihe aus. „Der Ansatz von ‚Karohemd meets Polokragen’ ist äußerst spannend“, unterstrich Prof. Dr. Clemens Bulitta. „Crossfunktionale Teams werden heute bewusst auch in Unternehmen eingesetzt, um maximal effizient und effektiv zu sein. Technikverliebtheit alleine reicht nun mal nicht aus. Wir brauchen alle Kompetenzen, um eine Innovation auf den Markt zu bringen. Die unternehmerische Komponente muss deshalb von Anfang an in den Entwicklungsprozess integriert werden. Was braucht der Markt wirklich? Diese Frage kann sich der Branchennachwuchs gar nicht früh genug stellen.“

Erprobung unter Realbedingungen

In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Medizintechnik der OTH Amberg-Weiden und den „Karohemd meets Polokragen“-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern sollen die ausformulierten Ideen nun auf ihre Realisierbarkeit und Markttauglichkeit geprüft und als Projekt aufgesetzt werden. Dazu steht der interdisziplinären Workforce perspektivisch auch die Infrastruktur der Technischen Hochschule in Weiden zur Verfügung. Ein hochmoderner Lehr- und Forschungs-OP ermöglicht beispielsweise die Erprobung der 3D-Kamera-Technologie unter realitätsnahen Bedingungen.

Weiterkommen in der Wertschöpfungskette

Das Format „Karohemd meets Polokragen“ bringt angehende BWLer und Ingenieure seit April 2014 zu gemeinsamen Fragestellungen zusammen. Unter den Aspekten Vermarktung und technische Machbarkeit stellen sie sich dabei der Herausforderung, aus vielversprechenden Innovationen marktfähige Produkte oder Dienstleistungen zu machen. „Das Format ist für uns keine Trockenübung. Unser Ziel war und ist die Wertschöpfung. Ideen, die hier geboren werden, können später Lösungsgeber für bestehende Herausforderungen der Gesundheitswirtschaft sein“, so Julien Denis vom Clustermanagement des Medical Valley EMN.

 

Foto: Medical Valley EMN e.V.

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