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Mehr „Why not?“ und weniger „Ja, aber“ in der deutschen Start-up-Szene

on 19. November 2014 - 12:59

MEDICAL VALLEY EMN – Was macht die USA in Start-up-Angelegenheiten besser als Deutschland? Mit dieser Frage im Gepäck ergründeten Julien Denis und Steffen Schmidt vom Clustermanagement des Medical Valley EMN e.V. die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der deutschen und US-amerikanischen Start-up-Szene. Antworten fanden sie unter anderem bei Besuchen namhafter Investoren, Inkubatoren und Unternehmen in New York und dem Silicon Valley, beides legendäre Schauplätze mannigfaltiger Innovation. Julien Denis begleitete die Reise mit seinem Entrepreneurs-Blog im Medical Valley Newsroom. Seine Erkenntnisse: „Medizintechnik aus Deutschland besitzt auch in den USA Leuchtturm-Charakter.“ Aber: „Von der ‚Why not?’-Mentalität der US-Kollegen sollten sich deutsche Nachwuchswirtschaftler unbedingt etwas abschauen. In Deutschland hört man immer noch allzu oft ein ‚Ja, aber’.“

Keine Angst, zu scheitern

Mehr Venture-Investoren und Business Angels, eine höhere Konzentration an Gründerzentren: Für Julien Denis liegen die Vorteile der USA klar auf der Hand. Auch die in der Wirtschaft tolerierte Kultur des Scheiterns und das konsequente Denken in Geschäftsmodellen macht die US-amerikanische Start-up-Szene offenbar dynamischer. Zu lange Markteintrittszeiten und eine Tendenz zur perfekten Version statt des Einholens von Markt-Feedback während der Entwicklungsphase seien oft eine Hürde. Auch die damit verbundene mangelnde Interaktion mit Marktbegleitern und potenziellen Kunden aus Angst vor Ideenklau und IP-Missbrauch hemmen seiner Ansicht nach deutsche Nachwuchsunternehmer. „Auch im Finanzierungssektor herrschen hierzulande zu hohe bürokratische Hürden“, betont Julien Denis. Hierbei stünde das spontane Scheckheft-Zücken im Silicon Valley strikten Evaluationskriterien und starren Prozessen in der Bundesrepublik gegenüber. Fakt ist aber auch: Die Zulassung von Medizinprodukten ist in Deutschland zwar nicht unbürokratischer, jedoch bezahlbarer. Während hier die Zulassung von Medizinprodukten inhouse oder von Beratern durchgeführt werden kann, widmen sich ihr in den USA teure Anwaltskanzleien.

Abkupfern ist nicht

Eins zu eins übertragen lässt sich die US-amerikanische Unternehmens- und Start-up-Kultur natürlich nicht auf das deutsche Wirtschaftssystem. „Abkupfern ist nicht. Wir werden die Erfahrungen abgleichen und in neue, für uns adäquatere Konzepte überführen müssen. Wir sind in Deutschland aber grundsätzlich auf einem guten Weg“, so Denis.

Die Delegationsreise, an der sich das Clustermanagement beteiligte, wurde vom Bayerischen Wirtschaftsministerium zur Verstetigung des US-amerikanischen und bayerischen Wirtschaftsaustauschs durchgeführt.

Weitere Informationen zur Delegationsreise des Bayerischen Wirtschaftsministeriums finden Sie auch im Medical Valley Newsroom: www.medical-valley-newsroom.de/de/newsroom/blogs

 

Foto: Medical Valley EMN

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