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Forderungen des Bürgerdialogs Hightech-Medizin überreicht

on 14. Dezember 2011 - 17:57

Mehr Raum für menschliche Betreuung und persönliche Kontakte, bessere Arbeitsbedingungen und eine ganzheitliche Herangehensweise in der Intensiv- und Palliativmedizin, verständliche Diagnosen und Aufklärung über Therapieverfahren, Selbstbestimmung bei der Datenspeicherung (Stichwort elektronische Gesundheitskarte) – dies sind die zentralen Forderungen von Patienten an die Gesundheitsversorgung von morgen.
Im Rahmen des Formats „Bürgerdialog Hightech-Medizin“, das der Medical Valley EMN e.V. als Kooperationspartner unterstützt, haben rund 100 Bürgerinnen und Bürger diese gemeinsam erarbeiteten Forderungen in Form eines Bürgerreports an Bundesforschungsministerin Prof. Annette Schavan überreicht.

Bürgerreport spricht zentrale Fragen an

„Der Bürgerreport ist gerade jetzt so wichtig, weil wir uns in Zeiten des demografischen Wandels befinden. Er adressiert die zentralen Fragen: gesund zu sein und zu bleiben, gut  beraten und behandelt sowie im Sterben nicht allein gelassen zu werden,“ sagte Prof. Schavan. Sie dankte den Bürgern für ihre vielfältigen Impulse und sagte zu, diese in die entscheidenden Debatten einzubringen, etwa in der Forschungsunion oder in Gesprächen mit Kabinettskollegen. „Die Ergebnisse des Bürgerdialogs zeigen, wie vielfältig die Aspekte sind, die wir auf dem Weg zu einer optimalen Gesundheitsversorgung berücksichtigen müssen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Dr. hc. Erich R. Reinhardt, Vorsitzender des Medical Valley EMN e.V. „Im Medical Valley EMN arbeiten wir mit Hochdruck an Hightech-Lösungen, um die Diagnostik und Therapie von schweren Erkrankungen zu verbessern. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass auch Faktoren wie Menschlichkeit oder eine transparente Kommunikation zwischen Arzt und Patient über den Erfolg einer Behandlung entscheiden.“

Den Bürger als Akteur im Forschungsnetzwerk stärken

Neben dem zentralen Thema Telemedizin diskutierten die Teilnehmer des Bürgerdialogs zwei Tage den Einsatz Neuronaler Implantate sowie das Spannungsfeld zwischen Intensiv- und Palliativmedizin. Zu diesem Thema hat auch die 80-jährige Rosemarie Elster aus Halle diskutiert. „Mir ist es wichtig, dass Ärzte, Patienten, ihre Angehörigen, die Forschung und Unternehmen sich eng austauschen“, so die älteste Teilnehmerin. Die jüngste, die 17-jährige Schülerin Lisa Martens aus Elpersbüttel, schätzt den generationenübergreifenden Austausch beim Bürgerdialog. „Die Diskussion war sehr ergiebig. Wir erwarten, dass die Ergebnisse an all diejenigen übermittelt werden, die unsere vorgeschlagenen Empfehlungen umsetzen könnten. Dabei ist mir auch klar, dass das nicht bis morgen geschehen kann. Es wird noch manches dicke Brett zu bohren sein.“

Bürgerdialog Hightech-Medizin: Einblick gewinnen und mitreden

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltete in den vergangenen Monaten den Bürgerdialog „Hightech-Medizin“. Die Ideen und Vorschläge aus sechs eintägigen Bürgerkonferenzen – darunter eine mit Beteiligung aus dem Medical Valley EMN – sowie dem parallel geführten Online-Dialog auf www.buergerdialog-bmbf.de waren die Diskussionsgrundlage für die etwa 100 Teilnehmer am Bürgergipfel, die zuvor schon an einer der Bürgerkonferenzen teilgenommen hatten. Der Bürgerdialog Hightech-Medizin wurde von
31 Kooperationspartnern aus den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft unterstützt, darunter das Medical Valley EMN. Ein hochrangiger Beraterkreis begleitete den Dialog fachlich. Der Bürgerdialog ist Teil eines umfassenden Beteiligungsprozesses, den das BMBF für einen Zeitraum von vier Jahren zu verschiedenen Zukunftstechnologien initiiert hat.

Der komplette Bürgerreport steht im Internet zum Download unter http://www.buergerdialog-bmbf.de/media/content/BMBF_BDZ_HTM_Buergerreport.pdf bereit.

 

Foto: Stephan Floss

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