Weltkrebstag ruft zur Prävention auch für ältere Menschen auf
Das mittlere Erkrankungsalter für Krebs insgesamt liegt bei 69 Jahren für Männer und 68 Jahren für Frauen. „Bei der Mehrzahl der Krebsarten steigt jedoch das Erkrankungsrisiko mit dem Alter an. Dazu zählen häufige Krankheiten wie Darm- oder Prostatakrebs, aber auch Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Lungenkrebs", sagt Prof. Nikolaus Becker, Leiter des Epidemiologischen Krebsregisters Baden-Württemberg im DKFZ.
Wie dramatisch sich die Lebenserwartung in Deutschland innerhalb von nur zwei Generationen entwickelt hat, zeigt ein Vergleich der Geburtsjahrgänge 1949-1951 und 2009-2011: Innerhalb von gerade mal 60 Jahren stieg die Lebenserwartung um mehr als 14 (Frauen) bzw. mehr als 13 Jahre (Männer). Und die aktuellen Werte liegen wiederum um zwei bzw. drei Monate über denen der vorherigen Erhebung (2008-2010).
Nach Wiestler trage jedoch auch im höheren Alter gesundheitsbewusstes Verhalten dazu bei, das Krebsrisiko zu senken. Das unterstreichen auch aktuelle Forschungsergebnisse. Mehrere Studien deuteten bereits darauf hin, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Brustkrebsrisiko von Frauen senkt. Im DKFZ ging Prof. Karen Steindorf der Frage nach, wie viel Sport die Frauen in welcher Lebensphase treiben müssen, um von dem Schutzeffekt zu profitieren. Dazu verglichen sie und ihre Arbeitsgruppe die körperliche Betätigung während zweier Lebensphasen: vom 30. bis zum 49. Lebensjahr sowie vom 50. Lebensjahr an. Dabei stellte sich heraus, dass sich besonders die Aktivität im höheren Alter auszahlt: Das Brustkrebsrisiko von Frauen, die nach den Wechseljahren regelmäßig körperlich aktiv sind, ist um etwa ein Drittel niedriger als das ihrer trägeren Geschlechtsgenossinnen.
Neben einem gesundheitsfördernden Lebensstil trägt auch die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen dazu bei, Krebs im Alter zu vermeiden. Leider nehmen jedoch insbesondere Männer Früherkennungsuntersuchungen immer noch zu selten wahr. Auch in der Entwicklung der zielgerichteten, so genannten personalisierten Therapien sieht von Kalle eine Chance, älteren Patienten verträglichere Behandlungen anbieten zu können: „Diese Medikamente sind generell weniger belastend und haben eine geringere Giftigkeit für den Gesamtorganismus.“
Die gesamte Pressemitteilung sowie weitere Informationen finden Sie hier.
Abbildung: Birke und Partner, Kommunikationsagentur
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