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Themenvielfalt beim Branchendialog

on 8. November 2013 - 15:59

Der Spitzencluster für Medizintechnik hat weit mehr zu bieten als nur "klassische" Produkte und Dienstleistungen, die man hinlänglich mit der Branche verbindet. Das zeigte einmal mehr der gestrige Branchendialog bei der Tutogen Medical GmbH in Neunkirchen am Brand.

Der Transplantate-Hersteller bereitet für Kliniken und Ärzte biologisches Material vom Menschen, Rind oder Schwein auf, um es in Form von Knochenersatz oder Membranen bei Patienten zu implantieren. Eingesetzt wird das Material dann in der Hüfte, im Kiefer, aber auch im Bauchraum. "Unser erklärtes Ziel ist es, Gesundheit wiederherzustellen und Lebensqualität zu verbessern", so Sabine Rohde, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit im Unternehmen, das seit 2008 Teil der amerikanischen RTI Surgical Gruppe ist. In einem mehrstufigen Prozess, der bis zu 12 Wochen dauert, wird das Material aufbereitet, konserviert und je nach Anforderung individuell geformt. "Eine biologische Ausgangsbasis bietet den Vorteil, dass sie stabil und gleichzeitig flexibel ist. Außerdem wird das Gewebe im Gegensatz zu synthetischem Material vom Körper im Heilungsprozess in körpereigenes Material umgebaut." Davon profitieren vor allem ältere Menschen, die zum Beispiel nach einem Sturz ein Implantat benötigen und Kinder, die sich beim Einsetzen von Gewebe im Wachstum befinden.

Einblicke in jeweils fünf Minuten

Neben dem Gastgeber zeigten auch die anderen Referenten die Vielfältigkeit in der Medizintechnik auf. Jeweils fünf bis zehn Minuten hatten sie Zeit, ihr Unternehmen oder ihre Einrichtung vorzustellen. So zum Beispiel das Fürther Produktdesign-Büro um Geschäftsführer Christoph Tomczak, das einen Schwerpunkt auf die Gestaltung von Geräten im Healthcare-Sektor setzt. Ein Bereich, der oft unterschätzt wird, dafür aber mit umso mehr Herausforderungen verbunden ist, denn mit ihren Ideen und Entwürfen müssen sie gleichermaßen zu einer bestmöglichen Optik, Haptik, Funktionalität und Anwendbarkeit der Produkte beitragen.

Dr. Josef Scheiber, Geschäftsführer der BioVariance veranschaulichte, wie wichtig es ist, Wissen, das Wissenschaftler und Ärzte über viele Jahre zusammengetragen haben, aufzubereiten und in einer gut nutzbaren Form anzubieten – sei es bei der Strategiedefinition, bei der Visualisierung hochdimensionaler Daten oder bei der Wahl der richtigen Methoden, um schnell und zuverlässig ans Ziel zu gelangen.

Eickhardt Söder vom Know-how-Transfer e.V. stellte den Ansatz des 1994 gegründeten und ehrenamtlich tätigen Seniorexperten-Netzwerks vor. Erklärtes Ziel ist es, Erfahrungen zu teilen, Wissen weiterzugeben und vor allem Existenzgründern und KMUs bei Problemen unter die Arme zu greifen.

Norbert Wegerer von nw-medsales Consulting unterstrich bei seiner Unternehmensvorstellung, wie wertvoll ein kompetenter und erfahrener Berater bei der Etablierung von Produkten im deutschen Gesundheitsmarkt, gerade in den Bereichen Vertrieb und Marketing, ist.

Austausch erwünscht

Der Branchendialog findet drei- bis viermal jährlich bei unterschiedlichen Gastgebern statt. Experten aus dem Medical Valley EMN referieren über verschiedene Themen aus der Medizintechnik und dem Gesundheitswesen. Beim Get-together haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich im persönlichen Gespräch kennenzulernen und auszutauschen.

 

Foto: Silke Wilpert

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