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Need for Speed

on 24. April 2014 - 15:17

Wir besuchen die renommierte Hongkong University (HKU) und kommen in den Genuss, Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit des Teams vom Department of Electrical & Electronic Engineering zu erhalten.

Das dort angegliederte „Medical Engineering Program“ ist das älteste seiner Art in Hongkong und bietet den Mitarbeitern Raum für Forschung. Einer davon ist Dr. Kevin Tsia. Er beschäftigt sich seit nunmehr fünf Jahren mit „High speed und high content diagnostics“. Ausgangspunkt seines Vorhabens ist die Tatsache, dass Bestandteile im menschlichen Blut – darunter zum Beispiel auch seltene Krebszellen – mit dem Mikroskop nicht oder nur nach sehr langer Beobachtungszeit zu erkennen sind. Er veranschaulicht dies: Handelt es sich um in sehr geringer Dosis vorkommende Krebszellen im Blut, bräuchte man etwa eine Billion Zellen, um einen Treffer zu landen und eine pathologische Zelle ausfindig zu machen. Dies schafft ein Labor mit der derzeit schnellsten Kamera auf dem Markt in der Regel in zwei Monaten. Zwei Monate für die Diagnose einer Krebserkrankung? Das muss schneller gehen, findet Kevin Tsia und entwickelt eine Methode, wie sich Zellen im Blut optisch besser festhalten lassen. Mit der sogenannten „Time Strech Microscopy“ kann er die Zeit zwar nicht verlangsamen, jedoch die Anzahl der Bilder, die innerhalb einer Sekunde aufgenommen werden, erhöhen. Die Aktivitäten in den Zellen werden detaillierter erfasst und mithilfe von unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts und einem Pixeldetektor für das menschliche Auge sichtbar gemacht. Eine Dekodierung wird auf diesem Wege möglich. Das Verfahren funktioniert nicht nur in der Onkologie, sondern könnte auch Forschern in der Augenheilkunde neue Erkenntnisse liefern.

Die High-Speed-Messmethode von Kevin Tsia soll nun bald den nächsten Schritt nehmen; vom Labor hin zur Anwendung. Dafür ist der Nachwuchswissenschaftler auf der Suche nach Partnern, sowohl in der Klinik als auch in der Wirtschaft. Die Delegationsteilnehmer finden im Gespräch schnell Anknüpfungspunkte ins Medical Valley EMN. Jetzt werden die Kontakte hergestellt und ein Austausch der beiden Seiten angestoßen. Ein erfolgreiches Matching ist nicht ausgeschlossen.

 

Foto: Medical Valley EMN e.V.

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