Innovationsklima an der Bucht

Der industrielle Sektor boomt in der gesamten Stadt, und dennoch bündelt Shenzhen die High-Tech-Industrie zusätzlich in gesonderten Parks. Zum Beispiel auch in der Hightech-Industry-Zone im Südosten der Stadt.

Rund 200 Unternehmen aus den Bereichen IT und Energie, neue Materialien sowie Biomedizin sind hier angesiedelt. Zusätzlich kümmern sich drei sogenannte 3A-Krankenhäuser (das ist die höchste Bewertungsstufe, die das chinesische Gesundheitsministerium vergibt) mit 800 Betten vor Ort um Forschungsaspekte und Patientenversorgung.

Schon das Verwaltungsgebäude mit mehr als 20 Stockwerken umreißt das Ausmaß: Das Grundstück der gesamten Entwicklungszone in Shenzhen umfasst eine Fläche von 350.000 Quadratkilometern. Das ist fast fünfmal so groß wie der Potsdamer Platz in Berlin.

Hightech-Industrie-Entwicklungszonen sollen in China insbesondere für ausländischen Unternehmen Anreize schaffen, sich vor Ort niederzulassen und mit heimischen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Der Park bietet die nötige Infrastruktur, schafft geballte und fokussierte Kompetenz in „unmittelbarer“ Nachbarschaft und erleichtert so – nicht zuletzt durch Sondervergünstigungen beim Aufbau des Firmensitzes – den angesiedelten Unternehmen die Vernetzung mit relevanten Akteuren. Neben der fachlichen Bündelung wird auch die Mitarbeiterkultur in der Entwicklungszone groß geschrieben: Sportaktivitäten, Fortbildungen und kulturelle Events bringen die Angestellten und ihre Familien fernab des Schreibtisches zusammen.

Ein Soft-Landing wird dadurch sowohl für kleinere und mittlere Unternehmen als auch für Global Player der genannten Branchen möglich. Dabei spielt natürlich optimalerweise immer der Clustergedanke eine Rolle. Und das nicht nur in Shenzhen, sondern auch in den anderen Entwicklungszonen auf dem chinesischen Festland.

Foto: Medical Valley EMN e.V.