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Handeln trotz Hürden

on 24. April 2014 - 15:09

Neu ist es nicht, dass moderne und technologisch hoch entwickelte Medizintechnik im immer noch stark wachsen- und gedeihenden Gesundheitsbereich in China mehr denn je nachgefragt ist. Die Gründe dafür sind bekannt und oft genannt worden: Die Überalterung der Gesellschaft, der Anstieg der Lebensstandards durch höhere Einkommen und das damit verbundene sich ständig erhöhende Gesundheitsbewusstsein der Chinesen.

Wollen europäische Unternehmen auf dem chinesischen Markt für Medizintechnik mitmischen, sollten sie wissen: Auf der einen Seite locken hohe Wachstumsraten, insbesondere deutsche Produkte genießen in China ein hohes Ansehen; „Made in Germany“ steht eben auch in China für äußerst hohe Qualität und die allerjüngste Technologie. Auf der anderen Seite muss sich jeder Unternehmer, der sich den chinesischen Markt erschließen will, darüber im Klaren sein, dass der Aufwand für die Zulassung beträchtlich ist. Dennoch könnte er sich lohnen: Das Health-Care-Segment wächst und wächst, bis 2020 soll jeder Chinese eine Krankenversicherung besitzen. Unter Fachleuten gilt der Gesundheitsmarkt Chinas als der interessanteste „emerging market“ der Welt. Rechtlich gelten in China zwar einheitliche Regelungen, allerdings gibt es regionale Unterschiede, was die technischen Anforderungen angeht. Für die Zulassungsfragen jedenfalls existieren in Europa Agenturen, die sich auf die Zulassung von Medizinprodukten und -technik in China spezialisiert haben. Die Produkte sollten zumindest die „CE“-Kennzeichnung tragen und den europäischen Richtlinien entsprechen. Pflicht ist die Prüfung durch ein chinesisches Labor, das – bei positiven Stichproben – ein Zertifikat ausstellt, das dann der CFDA (China Food and Drug Administration) vorgelegt werden kann. Für Einzelheiten empfiehlt sich der Blick in eine der verfügbaren detaillierten Broschüren, die über diverse Agenturen zu beziehen sind (zum Beispiel unter www.china-certification.com). Viel wichtiger aber sind die Aktivitäten der chinesischen Hersteller und Anbieter von Medizintechnik: Noch trifft man zwar in China hauptsächlich auf Mitbewerber aus Nordamerika und Japan, damit dürfte aber bald Schluss sein. Denn die chinesische Regierung unterstützt zurzeit verstärkt Forschungsprojekte im eigenen Land und fördert vehement den Zukauf von Know-how und die Wissensaneignung. Fragt man sich in Fachkreisen durch, so trifft man oft auf die Ansicht, dass in rund fünf Jahren viele chinesische Wettbewerber den Markt aufmischen dürften. Insofern ist zwar noch keine Hast angebracht, angesichts eines 16- bis 18-monatigen Zulassungsprozesses sollte dennoch rasch handeln, wer nicht zu spät kommen will.

 

Foto:  Medical Valley EMN e.V.

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