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Arzneimitteltherapiesicherheit

Arzneimittel stellen einen der größten Kostenfaktoren im Gesundheitswesen dar. Unerwünschte Arzneimittelereignisse sind ein häufiger Grund für Kranken­hausaufenthalte. In dieser Community befasst sich ein Netzwerk aus Wissenschaft und Praxis mit der Verbesserung der Arzneimitteltherapie­sicherheit im ambulanten, stationären und pflegerischen Umfeld.

Ziele

  • Interdisziplinärer Austausch von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis rund um das Thema Medikation
  • Erforschung und Entwicklung neuer pharmazeutischer und pharmakologischer Verfahren, Produkte und Dienstleistungen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit
  • Verbesserung der Behandlungsqualität durch Vermeidung unerwünschter Arzneimittelwirkungen und daraus resultierender Krankenhauseinweisungen, Optimierung der medizinischen und ökonomischen Effektivität und Effizienz der Medikation

Zielgruppe

  • Akteure aus der pharmazeutischen, pharmakologischen, medizinischen und pflegerischen Praxis
  • Innovative F&E-Unternehmen der Pharmazie, Medizintechnik und Healthcare IT
  • Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus allen an Arzneimitteltherapiesicherheit angrenzenden Forschungsgebieten (Pharmazie, Medizin, IT, Gesundheitsökonomie etc.)
  • Vertreter von Verbänden und Interessensorganisationen zur Thematik Arzneimitteltherapiesicherheit

Beschreibung

Die Rahmenbedingungen zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in Deutschland sind unzureichend. Bei der stationären Einweisung oder ambulanten Aufnahme werden die Medikationsdaten des Patienten uneinheitlich und in nicht standardisierter Form übertragen oder auf Basis von Beipackzetteln und dem Gedächtnisprotokoll des Patienten rekonstruiert. Weder inter- noch intrasektorell liegt eine strukturierte Datenbasis vor, insbesondere im Notfall kann nicht auf bestehende und zuverlässige Daten zurückgegriffen werden und es kann zu Zeitverzögerungen sowie Fehlbehandlungen kommen. Für eine umfassende und sektorübergreifende Arzneimitteltherapiesicherheit bedarf es innovativer Verfahren und Anwendungen, um eine sichere, effektive und effiziente Medikation zu gewährleisten. Die Akteure der Community erarbeiten und entwickeln Verfahren weiter, die aufgrund des demografischen Wandels künftig von noch größerer Notwendigkeit sein werden. Insbesondere bei der älteren Patientengruppe kommt durch Polypharmakotherapie (die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente) der AMTS eine gesteigerte Bedeutung zu. Zwischen der Zahl verwendeter Arzneimittel und der Zahl arzneimittelbedingter Probleme besteht eine enge Beziehung. Das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW), von leichten Beeinträchtigungen bis hin zu solchen mit tödlichem Ausgang, nimmt mit der Zahl der verwendeten Arzneimittel zu. Die mit zunehmendem Alter ansteigende Multimorbidität führt zwangsläufig zur Polypharmakotherapie.

Neben die Defizite der Behandlungsqualität und die Risiken für die Patienten durch unzureichende Arzneimitteltherapiesicherheit tritt zudem eine ökonomische Komponente. Arzneimittel stellen einen der größten Ausgabenblöcke im deutschen Gesundheitswesen dar. Die Community trägt somit nicht nur dazu bei, die medizinisch-pharmakologischen Risiken der Polypharmakotherapie zu reduzieren, sondern darüber hinaus auch erhebliche ökonomische Effizienzpotenziale zu heben.

Insgesamt werden Verfahren und Lösungen entwickelt, um

  • die Zahl der verordneten Arzneimittel,
  • die Zahl der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) und
  • die Kosten der verordneten Arzneimittel und der stationären Behandlung

zu reduzieren.

Die Community arbeitet interdisziplinär unter anderem an folgenden Forschungsfragestellungen:

  • IT-gestütztes Risiko- und Fehlermanagement in der Pharmakotherapie
  • Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (ATMS) durch intersektorale Vernetzung und Kommunikation von Medikationsdaten
  • sektorenübergreifende Medikationsmanagement zwischen Arzt, Pflege und Apotheke
  • Medikationsfindung bei Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung patienten- und medikationsprofilspezifischer Einflussfaktoren
  • Integriertes System für die Dauerverordnung medizinischer Güter
  • Erkennung individueller Risiken und Unverträglichkeiten unter Nutzung moderner Techniken mit Verknüpfung von Datenbanken zur Arzneimittelinteraktion mit tatsächlichen Verordnungen
  • Versorgung häuslich gepflegter Patienten (mit Medikamenten und Hilfsmitteln) im ländlichen Raum

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen unter anderem zu einzelnen Forschungs- und Entwicklungsprojekten aus der Community finden Sie hier.

Community Manager

Prof. Dr. Martin Fromm
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, FAU

Tel: +49 9131/8522772
E-Mail: martin.fromm@fau.de

 

 

Prof. Dr. Renke Maas
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, FAU

Tel: +49 9131/8522754
E-Mail: Renke.Maas@fau.de

 

 

Medical Valley Ansprechpartner

Dr. Steffen Schmidt

Tel: +49 9131/91617-56
Mobil: +49 171/4893409
E-Mail: steffen.schmidt@medical-valley-emn.de
XING

 

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